Angestellte leben besser – oder doch Freiberufler?

Bern, 19. Februar 2018

Angestellte leben besser – oder doch Freiberufler?
Das Gras ist immer auf der anderen Seite des Zauns grüner, sagt man. Trifft eigentlich auch im Fall von Angestellten und Freiberuflern zu.

Beide Kategorien haben eine Meinung über die jeweils andere, nicht selten glauben Sie, dass es die anderen leichter haben. Eine endgültige Antwort darauf, wer es jetzt besser hat, können wir letztlich auch nicht bieten, denn, wie so oft im Leben, ist es auch hier reine Ansichtssache. Wir schauen uns nun die gängigen Pros und Kontras jeder dieser zwei Beschäftigungsformen an und lassen Sie selbst den für Sie geltenden Schluss ziehen.

Als Freiberufler hat man überhaupt keine Sorgen, ist nicht an vom Chef vorgegebene Termine gebunden, kann seine Zeit einteilen, wie man möchte. So oder so ähnlich klingen die Klischees, die Angestellte über Freiberufler haben. Und tatsächlich – sein eigener Chef zu sein, kann Wunder tun für die Motivation. Den fordernden und ungerechten Chef, der einem im Nacken sitzt, gibt es nicht, genauso wenig die nervigen Kollegen.

Jeder Angestellte kennt Situationen, in denen er entweder mit dem Vorgesetzten oder Kollegen in Konflikt geraten ist. Meistens sind es die vermeintlich unrealistischen Erwartungen des Chefs oder aber eben auch die tratschenden Kollegen, oder solche, die einfach keine Teamplayer sind, über die alle Angestellten ein Liedchen singen können. Und da klingt es sehr verführerisch, in Ruhe und in seinem eigenen Rhythmus, alleine arbeiten zu können. Oder dem Morgenstau zu entfliehen und einfach auszuschlafen, denn vorgeschriebene Arbeitszeiten gibt es ja nicht.

Auf der anderen Seite gibt es vor allem eines – Unsicherheit. Es gibt kein fixes monatliches Einkommen, auf das sich der Freiberufler verlassen kann. Die Einkünfte können, von Fall zu Fall, stark fluktuieren. Im Regelfall gleichen sich aber einkommensstärkere und einkommensschwächere Monate aus. Die Kehrseite davon, dass sich Freiberufler theoretisch jederzeit einen Urlaub gönnen können, ist, dass dieser selbstverständlich unbezahlt ist, genauso wie der Krankenstand. Jeder verpasste Arbeitstag bedeutet Einkommenseinbuße, denn bei Freiberuflern ist Zeit immer Geld. Um ihre Altersvorsorge müssen sich Freiberufler ebenfalls alleine kümmern. Für sie gibt es auch keine Kollektivverträge, mit voranschreitenden Dienstzeiten steigenden Gehältern, oder Beförderungen. Andererseits beruht ihre Bezahlung auf erbrachter Leistung, Berufserfahrung und Verhandlungsgeschick, so dass sie unter dem Strich durchaus erheblich mehr verdienen können, als die Angestellten, die sich für die komfortable Sicherheit entschieden haben.

Welches Arbeitsverhältnis also besser ist, hängt stark auch von der eigenen Einstellung und persönlichen Eigenschaften eines jeden ab. Mit einer guten Arbeitsmoral, Fachwissen und Erfahrung können Sie aber in beiden Fällen nichts falsch machen. 

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